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Wie viel Megapixel braucht eine Smartphone-Kamera wirklich?

Die Kamera ist für viele Smartphone-Nutzer wichtig. Daher werden immer mehr Smartphones mit einer großen Megapixel-Angabe angepriesen. Die Bildqualität steigt aber nicht unbedingt mit der Sensorauflösung. Wie viel Megapixel braucht ein Handy also wirklich?

Was bedeutet eigentlich „Megapixel“?

Mit dem technologischen Wandel von Analogkameras mit fotografischem Film hin zu Digitalkameras mit digitalen Speichermedien wechselte auch die Art der Bildaufnahme. Kameras setzen heutzutage auf einen digitalen Sensor, der das Licht über winzige Bildpunkte aufnimmt und so in ein digitales Bild wandelt. Rein technisch gesehen kann eine lichtempfindliche Zelle auf dem Halbleiter nur Helligkeitswerte einfangen, für Farbinformationen wird ein Farbfilter in den drei Grundfarben Rot, Grün oder Blau darübergelegt.

Die Anzahl der sogenannten Pixel sorgt dann für eine Auflösung, die primär die Schärfe eines Bildes spezifiziert. Je mehr Pixel ein Foto besitzt, desto größer ist die Bildauflösung. Oftmals ist dabei die Rede von „Megapixel“, die wie auch bei Speichermedien das Präfix „Mega“ für den Wert „Million“ nutzen. Wenn also die Rede von 1 Megapixel ist, sind 1 Million Pixel gemeint. Im Umkehrschluss besitzt ein Kamerasensor mit 1 Megapixel beispielsweise eine Auflösung von mindestens 1.024 x 1.024 Pixel.

Jedes Jahr steigern sich die Hersteller mit immer größeren Angaben zur Kameraauflösung und wollen somit die Aufmerksamkeit der Nutzer erlangen. Führt eine höhere Auflösung des Kamerasensors auch zu einem besseren Bildergebnis?

Mehr Megapixel führen nicht immer zum besseren Foto

Pauschal lässt sich sagen: Eine höhere Sensorauflösung führt gleichzeitig zu einem höher aufgelösten Foto. Je mehr Megapixel ein Foto besitzt, desto schärfer kann es dargestellt werden und desto mehr Details sind vorhanden. Allerdings sind Megapixel nicht das Wichtigste, da weitere Faktoren zur Aufnahme eines guten Fotos eine Rolle spielen.

Besonders der Kamerasensor ist für die Bildqualität entscheidend. Es stehen unterschiedlichste Größen und Formate zur Auswahl, die in heutigen Kameras zum Einsatz kommen. Bei Vollformat-Kameras setzen Hersteller auf Sensoren im Bereich 36 x 24 mm, kompakte Digitalkameras bewegen sich im Bereich einer Diagonale von 1 Zoll. In Smartphones werden noch kleinere Sensoren verbaut, die gerade mal so groß wie ein Fingernagel sind - beispielsweise mit einer Diagonale von 1/3 Zoll („ein Drittel Zoll“, ca. 8,46 mm).

Darüber hinaus ist auch die Pixelgröße ein entscheidender Faktor, der klare Auswirkungen auf die Kameraqualität hat. Im Vergleich zu einem 1“-Sensor kann ein 1/3“-Sensor mit der gleichen Auflösung nur ein Drittel der Sensorfläche nutzen und somit nur ein Drittel der Lichtmenge einfangen. Aus diesem Grund nutzen viele Smartphone-Kameras mit einer hohen Auflösung das sogenannte „Pixel-Binning“. Der Sensor fasst dabei mehrere Pixel zusammen und lässt so beispielsweise vier „kleine“ Pixel zu einem „größeren“ Pixel zusammenwachsen. Das führt in erster Linie zu einer besseren Leistung bei schwachen Lichtverhältnissen.

Smartphone mit sichtbarer Kamera liegt auf einem Tisch

Das neue Samsung Galaxy S20 Ultra besitzt eine Quad-Kamera mit einem 108 Megapixel-Hauptsensor, dazu gibt es einen 12 Megapixel-Ultraweitwinkelsensor sowie einen 48 Megapixel-Telefotosensor. Dadurch erreicht es einen 10-fachen Hybrid Optic Zoom.

Ein aktuelles Beispiel ist der Samsung ISOCELL Bright HMX Sensor im 1/1,33“ Format, der auf 9,6 x 7,2 mm rund 108 Megapixel unterbringt. Mit der Samsung „Tetracell“-Technologie werden vier „kleine“ 0,8 µm Pixel zu einem „großen“ 1,6 µm Pixel zusammengefasst, der Sensor nimmt Fotos anschließend mit 27 Megapixel auf.

Auch Sony nutzt die Binning-Technik und bietet mittlerweile ein breites Sensor-Portfolio an. Die Sony-Sensoren kommen beispielsweise bei Huawei, OnePlus, Google oder auch Apple zum Einsatz. Dennoch kann sich die Kameraleistung von Hersteller zu Hersteller unterscheiden, selbst wenn der gleiche Sensor verbaut ist - denn auch die Software spielt eine entscheidende Rolle. Auch im Xiaomi Mi Note 10 wurde bereits der Samsung Sensor verbaut.

Drei Smartphones in unterschiedlichen Farbdesigns

Das Xiaomi Mi 10 (Pro) setzt auf den 108-Megapixel-Sensor von Samsung.

Immer wichtiger: Computational Photography und künstliche Intelligenz

Neben den immer besseren Komponenten im Inneren der Smartphones gewinnt auch die Software dahinter immer mehr an Bedeutung. Jeder Hersteller hat hierbei einen eigenen Ansatz, fokussiert sich auf unterschiedliche Features und nutzt eine breite Palette an cleveren Algorithmen. Besonders Google konnte mit den Pixel-Smartphones eindrucksvoll beweisen, dass selbst ein 12 Megapixel-Sensor mit hervorragender Software bessere Fotos knipsen kann als ein Kontrahent mit deutlich mehr Auflösung und anderer Software.

Vor allem der Bereich „Computational Photography“ und der Einsatz künstlicher Intelligenz wird von Jahr zu Jahr stärker. Neben automatischen Szenen- und Objekterkennungen können Smartphone-Kameras beispielsweise ein künstliches Bokeh mit unscharfem Hintergrund erschaffen. Sehr beeindruckend ist auch der immer beliebtere Nachtmodus, der die Kamera für wenige Sekunden belichten lässt und so selbst bei Dunkelheit für scharfe, detailreiche und helle Fotos sorgen kann.

Google setzt beim Pixel 4 auf einen Hauptsensor mit 12,2 Megapixel sowie einen 16 Megapixel Sensor mit 2x optischem Zoom. Die Kamera-Software errechnet zudem einen 8-fachen Hybrid-Zoom.

Eine hohe Auflösung kann praktisch sein, reicht aber nicht aus
Das iPhone 11 setzt neben einem 12 Megapixel-Hauptsensor mit auch auf einen zweiten Sensor mit 12 Megapixel.

Fazit:

Eine hohe Auflösung mit einer großen Megapixel-Zahl kann von Vorteil sein, allerdings spielen zur Aufnahme eines guten Fotos noch weitere Faktoren eine Rolle. Sowohl der Kamerasensor an sich, dessen Pixelgröße als auch die dahinterstehende Software sind entscheidend. Darüber hinaus ist auch die verwendete Optik und deren Linsen wichtig.

Am Ende kommt es darauf an, dass das Smartphone eine passende Kombination aus leistungsstarken Sensoren und einer angepassten Software besitzt. Zudem sollte sich der Nutzer entscheiden, welche Funktionen für ihn wichtig sind – dazu zählen beispielsweise Zoom-Möglichkeiten, eine Ultraweitwinkel-Kamera oder auch Software-Features wie die „AI“-Erkennung.

Schon in der Mittelklasse gibt es heutzutage Geräte mit einer guten Kamera-Ausstattung, die einige Eigenschaften der teureren Modelle im Highend-Bereich übernommen haben – es muss also nicht das teuerste Smartphone sein. Viel wichtiger ist es, sich vorab zu informieren, Erfahrungswerte von Testberichten sowie Nutzern zu lesen und sich eine eigene Meinung zu bilden. Ganz nach dem Motto „Viel hilft viel“ werden Nutzer mit einer höheren Auflösung gelockt, doch nicht immer gibt es mit der höchsten Auflösung auch gleichzeitig die beste Kamera.

Produktbild des iPhone 11 in allen erhältlichen Farben als Fächer angeordnet

Das iPhone 11 setzt neben einem 12 Megapixel-Hauptsensor mit auch auf einen zweiten Sensor mit 12 Megapixel.

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